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PRESSEAUSSENDUNG 17.12.2023

Sexarbeitende lassen sich nicht spalten

Anlässlich des 17. Dezember, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Sexarbeitenden möchte die Allianz Pro Sexwork auf die gewaltvollen Strukturen von denen Sexarbeitende betroffen sind, sowie auf die aktuelle Spaltung von Menschen in der Sexarbeit* in „gute“ (da speziell ausgebildete) Sexualassisten:innen und „schlechte“ (nicht-spezifischausgebildete) Sexarbeiter:innen aufmerksam machen.

Gewalt an Sexarbeitenden ist vor allem strukturellen Ursprungs und lässt sich u. a. auf sexistische und religiös-moralisierende Ideologien zurückführen, welche sich auch auf die Gesetzgebung auswirken. Gesetze, welche die Sexarbeit regulieren sind daher oft moralisch geprägt und fördern das Stigma gegen diese Berufsgruppe. In weiterer Folge führen das Stigma und die restriktive Gesetzgebung zu Gewalt an Sexarbeitenden, da diese ihren Beruf nicht frei ausüben können, versteckt arbeiten müssen und daher leichter in Abhängigkeitsverhältnisse geraten.

Gerade wird im Vorarlberger Landtag darüber diskutiert, dass Hausbesuche für eine bestimmte Gruppe von Sexarbeiter:innen – nämlich ausgebildete Sexualassistent:innen – und für eine bestimmte Gruppe von Kund:innen – und zwar für Menschen mit einer Pflegestufe 4 - legalisiert werden soll. Hierdurch würde es zu einer Spaltung zwischen „guten“ (da speziell ausgebildeten) Sexarbeiter:innen und „schlechten“ (nicht-speziell ausgebildeten) Menschen, die andere Formen von Sexarbeit anbieten, kommen, denn diese anderen Formen wären nach wie vor nicht erlaubt. Sexualassistenz ist aber ein Teil der Sexarbeit und Sexualassistent:innen sind Sexarbeiter:innen. Die meisten Sexarbeiter:innen zählen Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen und Beeinträchtigungen zu ihren Kund:innen.

Wir sehen hier eine weitere Form von struktureller Gewalt gegen die Berufsgruppe der Sexarbeitenden. Hausbesuche sollten für alle Sexarbeitende möglich sein und Sexualassistenz für alle Menschen mit Behinderung ermöglicht werden. Das sieht so auch die UN-Behindertenrechtskonvention vor.

Schon wieder wurden keine Selbstorganisationen oder Fachberatungsstelle in die Erstellung dieses Gesetzes miteinbezogen“, so eine Sprecherin der Selbstorganisation Sexworker.at.

Wir fordern:

ein Mitspracherecht von Sexarbeitenden

die Abschaffung diskriminierender Gesetze

die Abschaffung der Pflichtuntersuchung

ein Ende der Kriminalisierung und Illegalisierung von Sexarbeit

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Download der PA als PDF Presseaussendung Allianz Pro Sexwork 17 12 2023

Download der PA als PDF (eng.) Presseaussendung Allianz Pro Sexwork 17 12 2023 (engl.)

Download der PA als PDF (bulgarisch) Presseaussendung Allianz Pro Sexwork 17.12.2023.(bulg.)

Presseaussendung 2. Juni 2023 - Internationaler Hurentag

Auch 2023 stehen gesellschaftliche Kriminalisierung, Diskriminierung und Stigmatisierung und von Sexarbeiter:innen auf der Tagesordnung.

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Hurentages, der seit 1975 am 2. Juni begangen wird, fordert PRO SEX WORK - Allianz für Sexarbeiter*innenrechte - bestehend aus den Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at und Red Edition, sowie den Beratungseinrichtungen maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-Info (Graz) und LEFÖ (Wien) die völlige Entkriminalisierung von Sexarbeit und einen respektvollen Umgang mit Sexarbeitenden, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder sexuellen Identität!

Wir stellen fest, dass auf verschiedensten Ebenen massiv versucht wird, Sexarbeit zu kriminalisieren und Sexarbeiter*innen ausschließlich als Opfer von Menschenhandel, Ausbeutung und Zwang darzustellen. Dabei handelt es sich um strafrechtlich relevante Tatbestände und nicht um Sexarbeit!

Derartig einseitige Betrachtungsweisen zeigen Missachtung und Ignoranz gegenüber den Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind. Sie haben auch eine gefährliche Nebenwirkung: Sie führen zu Diskriminierung und Stigmatisierung.

Entkriminialisierung hingegen bedeutet, die strafrechtlichen Sanktionen für einvernehmliche Sexarbeit für Erwachsene aufzuheben und es Sexarbeiter*innen zu ermöglichen, offen und sicher zu arbeiten. Dies würde Sexarbeitende stärken, ihre Rechte und Sicherheit verbessern und es ihnen erleichtern, Missbrauch und Zwangssituationen zu melden.

Es gilt, Sexarbeit als eine legitime Form der Arbeit anzuerkennen – mit der Gewährung der gleichen Rechte und des gleichen Schutzes wie sie Beschäftigten in anderen Professionen zusteht.

Wir fordern daher:

die vollständige Entkriminialisierung von Sexarbeit und die rechtliche Gleichbehandlung und Gleichstellung von Sexarbeitenden mit anderen Erwerbstätigen, sowie entsprechende aufenthaltsrechtliche Änderungen

Schutz vor Prekarisierung, Diskriminierung, Sexismus und Rassismus

Sexarbeiter*innen als Expert*innen in politische Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen

langfristige und verlässliche Finanzierung von Beratungsstellen, um den effektiven und niederschwelligen Zugang zu Unterstützung zu gewährleisten

Aktionen anlässlich des Internationalen Hurentages:

Innsbruck: 2. Juni um die Mittagszeit Infostand voniBusbei der Annasäule

Graz: seit 11. Mai: Fotoausstellung “Sexworkers – Das ganz normale Leben “von Tim Oehler

2. Juni 16:00-18:00 Uhr: Finissage der Ausstellung; Infostand mit Hörstation und Möglichkeit des Austausches mit Mitarbeiterinnen von SXA-Info – im und vor dem Infocafé Palaver/Verein Frauenservice Graz

Linz: Pressekonferenz der Stadt Linz am 25.05.2023

siehe: https://www.linz.at/medienservice/2023/202305_120327.php

2. Juni: International Sex Workers’ Day: Gemeinsamer Kampf für Rechte von Sexarbeiter*innen notwendig" (maiz)

2. Juni: Gesprächskreise mit Sexarbeiter*innen zu Entkriminalisierung und Entstigmatisierung

Wien: 2. Juni 15:00 – 18:00 Uhr Aktion zum Internationalen Hurentag! Sexarbeiter*innenrechte sind Frauen*rechte! – am Urban-Loritz-Platz (Burggasse / vor der Stadtbibliothek), 1070 Wien

Mit: Info-Tischen, Reden, Musik von Lana Sharp, Flashmob und vielem mehr!

LeföTampep gemeinsam mit Vertreter*innen der Grünen Frauen Wien, Amnesty International – Netzwerk Frauenrechte, der Beratungsstelle PiA(Salzburg), den Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at, The Red Edition und dem queer sex workers collective und vielen mehr

Presseaussendung 2. Juni 2022

Internationaler Hurentag

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Hurentages, der seit 1975 jedes Jahr am 2. Junibegangen wird, kritisiert PRO SEX WORK - Allianz für Sexarbeiter*innenrechte - bestehendaus den Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at und Red Edition, sowie den Beratungseinrichtungen maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-Info (Graz) und LEFÖ(Wien) – die stigmatisierende Darstellung von Sexarbeit in den Medien sowie hinterfragenswerte Vorgehensweisen der Exekutive.

Wir stellen vermehrt fest, dass derzeit in diversen Medien verunglimpfende Schlagzeilen inBezug auf Sexarbeit erscheinen: „Freier leben gefährlich, wenn sie die Dienste von Sexarbeitenden in Anspruch nehmen, weil diese die vorgeschriebenen Untersuchungen nicht machenund deshalb nicht frei von Geschlechtskrankheiten sein könnten.“

In einem anderen Medium ist zu lesen, dass sich vermehrt Kunden von Sexarbeiter*innen inWien mitGeschlechtskrankheiten angesteckt hätten. Diese Botschaft wird mit anonymen Anrufen begründet.

Die Gefahr der Ansteckung geht laut dieser Pressemeldungen von den Sexarbeitenden aus, die nur durch Untersuchungen geschützt werden können. Freier hingegen können nur sicher sein, dass sie keine Krankheit bekommen, wenn sie die Kontrollkarten der Sexarbeiter*innen überprüfen würden oder, wenn sie ein behördlich genehmigtes Bordell besuchen.

Derartige Aussagen verarmen jede Debatte über das Thema und zeigen Missachtung und Ignoranz gegenüber den (meist rassifizierten) Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind. Sie haben auch eine gefährliche Nebenwirkung: Sie führen zu Diskriminierung und Stigmatisierung.

Die – in Österreich als einzigem Land weltweit – verpflichtenden Untersuchungen, die durch Amtsärzt*innen vollzogen werden, verursachen, dass die Verantwortung für Prävention und Körperhygiene ausschließlich den Sexarbeitenden aufgebürdet wird und blendet aus, dass die Freier mit Selbstbestimmung ausgestattet und für ihre Entscheidungen gleichermaßen verantwortlich sind.

In einem anderen Artikel ist zu lesen, dass die Polizei sogar schon dazu übergeht, Privatwohnungen anzumieten, um verdeckte Ermittlungen (Agent Provocateur) durchzuführen. Ein Tiefpunkt der Polizeiarbeit, der uns hinterfragen lässt, ob diese Vorgehensweise im Rahmen des Verwaltungsrechtes gerechtfertigt ist und mit den eigentlichen Aufgaben der Exekutive in Einklang zu bringen ist.

Weiters wurde uns vermehrt zugetragen, dass die Exekutive bei Kontrollen in den Betrieben immer wieder Fotos von Sexarbeitenden mache. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, welchegesetzlichen Vorgaben dem zu Grunde liegen und es werfen sich uns folgende Fragen auf:

Wo werden diese Fotos gespeichert?

Wer hat darauf Zugriff?

Werden diese gelöscht?

Inwieweit werden hierbei Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte gewahrt?

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Wir fordern deshalb:

• Sowohl eine selbstkritische und hinterfragende Haltung, als auch einen sensiblenSprachgebrauch in den Medien: die Kommunikation kann zu Gewalt und mehrStigmatisierung führen

• Ein Ende von verdeckten Polizeiermittlungen und photographischen Aufnahmen vonSexarbeitenden in ihrer Arbeitskleidung

• Die Abschaffung der Zwangsregistrierung und Pflichtuntersuchungen

• Die Anerkennung von Sexarbeit als selbstbestimmte Arbeit

• Vollständige Entkriminalisierung aller Aspekte von Sexarbeit und ein Ende derIllegalisierung

• Die Miteinbeziehung von Sexarbeiter*innen, in sie betreffende politischeEntscheidungsprozesse.

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Aktionen anlässlich des Internationalen Hurentages:

Innsbruck:

1. Juni: Lesung aus dem Buch “Ich bin Sexarbeiterin” mit anschließender Podiumsdiskussion zur aktuellen rechtlichen Lage von Sexarbeit in Innsbruck, mit Zeliha Arslan(Die Grünen): 19 Uhr Stadtbibliothek Innsbruck. Eine Veranstaltung von iBUS.

2. Juni: iBUS Infostand in der Maria-Theresien-Straße von 12 bis 16 Uhr

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Wien:

2. Juni ab 16 Uhr: Aktionstag von LEFÖ/TAMPEP am Urban-Loritz-Platz, Wien 7 /mit: Info-Café, Reden, Musik,Flashmob und vielem mehr!

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Graz:

2. Juni 15 Uhr Informationstisch der Beratungsstelle SXA Info. Mariahilferplatz

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Linz:

2.Juni Brunch und Gesprächskreis im Rahmen der Veranstaltungsreihe "CIRCLE OF,CARE" zum Thema Sexarbeit als Carearbeit

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Salzburg “Let’s Talk About Sex Work!” – Veranstaltungsreihe

07. Juni ab 17 Uhr: Vortrag und interaktives Podiumsgespräch “PaySex im Fokus” mitDr.in Helga Amesberger, Vorstandsmitgliedern von sexworker.at & Sexarbeiter*innen, Galerie 5020 (Residenzplatz)

08. Juni ab 19 Uhr: Kinoabend “Schweden – Wo Sexarbeiter*innen keine Rechte haben” & anschließendem Vortrag und Fragerunde zum schwedischen Modell mit Christine Nagl & Plattform Menschenrechte, Frei:Raum (Kaigasse 17)

Mehrere Daten im Juli ’22: Stadtspaziergänge “Auf den Spuren der käuflichen Lust”mit Christine Nagl, Mit Anmeldung unter c.nagl@frau-und-arbeit.at

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Hier die Aussendung der PRO SEX WORK - Allianz für Sexarbeiter*innenrechte - als PDF zum Download

Um den Download des PDF zu starten, klicken Sie bitte HIER

Presseaussendung 17. Dezember 2022 – Internationaler Tag gegen Gewalt an Sexarbeiter*innen

Sexarbeitende* fordern ein Ende der Stigmatisierung!

Anlässlich des 17. Dezember, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Sexarbeitendenfordert die Allianz Pro Sexwork auch im Jahr 2022 erneut eine Entstigmatisierung vonSexarbeit – vor allem auch in der medialen Berichterstattung.

Sexarbeit ist kein Synonym für Menschenhandel und muss dementsprechend differenziertauch in den Medien behandelt werden. Gewalt und Ausbeutung sind keine inhärentenEigenschaften der Sexarbeit, sondern durch strukturelle, rechtliche und staatlicheRahmenbedingungen begünstigt. Diskriminierende Zuschreibungen und Pauschalisierungenvon Sexarbeitenden in den Medien verschärfen die ohnehin schon prekäre Situation.„Egal wo man hinschaut, das Thema Sexarbeit wird stigmatisierend behandelt.

Die medialeBerichterstattung, politische Stimmen aber auch öffentliche Diskurse sind oft voyeuristisch,rassistisch und diskriminierend. Nur selten wird den Stimmen der Sexarbeitenden Gehörgegeben. Sexarbeit wird kaum als legale Erwerbstätigkeit, welche sie in Österreich ist,betrachtet, sondern viel mehr als eine kriminelle Tätigkeit. Es braucht daher einenakzeptierenden Zugang zur Sexarbeit, der Stereotype abbaut und Sexarbeitende in ihrenRechten stärkt.“ meint eine Sozialarbeiterin der Beratungsstelle Lefö in Wien.

Wenn über Sexarbeit berichtet wird, sollten die Stimmen und Perspektiven vonSexarbeitenden abgebildet werden. Denn wie Sexarbeitende von der Gesellschaftwahrgenommen werden, ist sehr stark mit der medialen Darstellung verbunden. Wirappellieren daher an die Verantwortung der Medien und fordern eine sensible undmenschenwürdige Berichterstattung.

„Allen soll klar sein: Sexarbeit ist ein freigewählter legaler Beruf in Österreich. Sexarbeit istnicht Menschenhandel. Menschenhandel ist ein Verbrechen. Diesen Unterschied gilt es zubeachten.“ so die Selbstorganisation sexworker.at.In diesem Sinne ist es wichtig, Sexarbeit als Arbeit anzuerkennen! Dadurch könnenAusbeutung und Diskriminierung verhindert und die Arbeits- und Lebensbedingungen vonSexarbeitenden verbessert werden.

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Wir fordern:

• eine sensible Medienberichterstattung

• die Abschaffung diskriminierender Gesetze

• die Abschaffung der Pflichtuntersuchung

• ein Ende der Kriminalisierung und Illegalisierung von Sexarbeit

Je weniger Rechte Sexarbeitende haben, desto mehr Gewalt erleben sie. Nur Rechteverhindern Gewalt. Stopp der Stigmatisierung von Sexarbeit!

*Sexarbeit wird im Alltagsverständnis fälschlicherweise fast immer als rein weibliches, heteronormativesArbeitsfeld verstanden. Sexarbeit wird nicht nur von Frauen angeboten. Sie stellen aber momentan den Großteilder Sexarbeitenden in Österreich dar. Aufgrund von Mehrfachdiskriminierungen sind nicht-weiße und nicht-binäre (oder Trans-) Sexarbeitende noch eher von direkter und struktureller Gewalt betroffen.

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Presseaussendung 17.12.2022 - Allianz für Sexarbeiter*Innenrechte Download


Presseaussendung 17. Dezember 2021 – Internationaler Tag gegen Gewalt an Sexarbeiter*innen

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages gegen Gewalt an Sexarbeiter*innen klagen die Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at und Red Edition, sowie die Beratungseinrichtungen maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-Info (Graz) und LEFÖ (Wien) strukturelle Gewalt gegen Sexarbeiter*innen an. Wir wollen v.a. auf folgende Missstände aufmerksam machen:

Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen

Viktimisierung von Sexarbeiter*innen

Von Seiten vieler Behörden, von gesellschaftspolitischen Akteur*innen und diversen Gruppierungen werden Sexarbeiter*innen als von Gewalt und Ausbeutung betroffene Opfer, kriminelle oder amoralische Personen sowie als Überträger*innen von Krankheiten gesehen. Migrantische Sexarbeiter*innen werden häufig mit Betroffenen von Menschenhandel gleichgestellt.

Diese Fremdzuschreibungen führen zu Stigmatisierung, Diskriminierung, sozialer Ausgrenzung und Abwertung. Außerdem wird den Sexarbeitenden durch diese Zuschreibung einer generalisierenden passiven Opfer-Rolle jede Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit aberkannt.


Durch die andauernde Covid-19-Pandemie hat sich die prekäre Situation von Sexarbeiter*innen in Österreich deutlich verschärft. Diese Pandemie war und ist von Berufsverboten und Diskriminierung gekennzeichnet.


Wir klagen folgende Missstände an:

Informationsmangel bzw. Unklarheit und Uneinheitlichkeit der Informationen bezüglich der Regelungen von Sexarbeit während der Lockdowns

Dadurch entstehende Rechtsunsicherheit, ungerechtfertigte Anzeigen und hohe Strafen

Behördliche Willkür und Diskriminierung v.a. in Zusammenhang mit den vorgeschriebenen Pflichtuntersuchungen

Vermehrt stattfindende, gegen Menschenrechte verstoßende, verdeckte Ermittlungen

Die ständige Diskriminierung von Sexarbeiter*innen gegenüber anderen Berufsgruppen ist Ausdruck gesellschaftlicher Moralvorstellungen und darf die Legislative nicht beeinflussen.


Wir fordern deshalb:

Eine Entstigmatisierung: Abschaffung der Zwangsregistrierung und Pflichtuntersuchungen

Die Anerkennung von Sexarbeit als Arbeit und somit Beendigung der Viktimisierung

Vollständige Entkriminalisierung aller Aspekte von Sexarbeit und ein Ende der Illegalisierung

Die Miteinbeziehung von Sexarbeiter*innen, ihrer Selbstorganisationen oder von ihnen gewählten Vertreter*innen in sie betreffende politische Entscheidungsprozesse. Sexarbeiter*innen sind Expert*innen ihrer eigenen Bedürfnisse.

Kompetente und transparent kommunizierte Regelungen

Einen situationsunabhängigen niederschwelligen Zugang zum Gesundheitssystem

Die Ermöglichung von selbstbestimmtem und selbständigem Arbeiten

Die Verwirklichung einer Migrationspolitik, die die Menschenrechte von Sexarbeiter*innen respektiert und ihren rechtlichen Schutz gewährleistet



Presseaussendung von PRO SEXWORK - Allianz für Sexarbeiter*Innenrechte Download


Comunicado de prensa 17.12.2021

Día Internacional contra la Violencia hacia lxs Trabajadorxs Sexuales


Comunicato stampa 17.12.2021

Giornata internazionale contro la violenza contro i*le lavoratr* sessuali


Press release 17.12.2021 - International Day against Violence against Sex Workers


Съобщение за медиите 17.12.2021

Международен ден срещу насилието спрямо сексуалните работници